Donnerstag, 27. November 2014

Weihnachtssterne mal anders

Schon vor Monaten bin ich auf der Recherche danach, was ich denn zu Weihnachten so Schönes nähen könnte, auf diese Anleitung der Zeitschrift "Living At Home" für Patchwork-Sterne als Tischsets gestoßen. Da wir grundsätzlich das Problem haben, nie genug passende Tischsets zu haben, wenn Besuch da ist, landeten die Sets umgehend auf meiner "Näh-Todo-Liste".

Die passenden Stoffe zu finden, war nicht ganz einfach, aber dank Stoffe Hemmers in Osterholz-Scharmbeck hatte ich sie dann vor ein paar Wochen zusammen. Das Volumenvlies zum Unterfüttern der Sets hatte ich mir schon vorher beim Stoffmarkt Hastedt besorgt.




Nachdem ich die Vorlage für die Tischsets ausgedruckt hatte, kam sie mir ziemlich klein vor - das würde höchstens für einen Dessertteller reichen. Also habe ich die Vorlage schrittweise vergrößert, bis sie schließlich die passende Größe für unsere Teller hatte.

Wer sich diesen Prozess sparen möchte, findet hier meine Vorlage zum ausdrucken. Ich habe mir aus Karton eine entsprechende Schablone erstellt, so ist das Markieren und Zuschneiden etwas einfacher.

Bei meinen ersten Versuchen mit dem Rollschneider hatte ich allerdings das Problem, dass meine Schablone immer kleiner wurde, da ich versehentlich mit dem Rollschneider an den Rändern "herumgeschnitzt" habe. Deshalb - und auch um die Klinge des Rollschneiders etwas zu schonen - bin ich dann dazu übergegangen, die Schablone auf den Stoff zu legen und dann mit einem Lineal und dem Rollschneider die Kanten abzufahren.


Beim Zusammennähen der einzelnen Rauten für die Vorderseite bin ich so vorgegangen, dass habe ich zunächst je drei Rauten zusammengenäht. Dann habe ich die zwei Sternhälften zusammengesetzt. So ist es einfacher, die Spitzen der Rauten in der Mitte genau aneinander auszurichten. 

Abweichend von der Anleitung habe ich außerdem die Nahtzugaben nicht auseinandergebügelt, sondern jeweils zu einer Seite gebügelt. Ich finde, das so die Nahtzugaben besser liegen und es später auch einfacher ist, das Volumenvlies aufzubügeln. Wenn man unterschiedlich helle Stoffe verwendet, sollte man immer zur Seite des dunkleren Stoffes bügeln, damit nichts durchscheint. In meinem Fall waren die Stoffe gleich hell, also war die Seite egal.

Für die Rückseite habe ich einen braunen Unistoff verwendet und das ganze dann knappkantig mit roten Garn im Zickzack-Stich abgesteppt. Das Ergebnis sind ein paar coole Weihnachtstischset in rustikaler Landhaus-Optik. ;) So sehen sie aus:


Falls man diesen Stil nicht so gerne mag, kann man natürlich mit anderen Stoffen für die Sets auch eine ganz andere Optik erzielen, z. B. mit einem glänzenden Baumwollpopeline. Um die Sets etwas feiner wirken zu lassen, würde ich sie dann eher als Wendesets nähen und die Wendeöffnung von Hand schließen oder rund herum das Set knappkantig mit einem Gradstich absteppen.

Sonntag, 23. November 2014

Neues Werkzeug

Heute konnte ich endlich mein neues "Werkzeug", das letzte Woche gekommen ist, ausprobieren: einen Rollschneider für Stoff.


Eigentlich dachte ich ja bisher "Sowas brauch' ich nicht" und habe tapfer mit der Schere zugeschnitten.  Nachdem aber mein letztes Projekt (mehr dazu in den nächsten Tagen) anfangs doch etwas krumm und schief war und ich auf http://blog.bernina.com/de/2014/07/patch-und-quiltkurs-fuer-anfaenger-2/ eine gut gemachte Anleitung für das Zuschneiden mit dem Rollschneider gesehen habe, habe ich mir aber schließlich doch einen bestellt.

Heute habe ich dann festgestellt,  dass 
a) so ein Rollschneider den Stoff schneidet wie Butter und 
b) dass die Arbeit damit etwas Übungssache ist.

In den nächsten Tagen werde ich also fleißig weiter mit dem Rollschneider trainieren und dann auch zeigen, was dabei rausgekommen ist. :)

Donnerstag, 20. November 2014

Wie ich (wieder) zum Nähen gekommen bin

In dem ersten "richtigen" Post in meinem neuen Blog möchte ich gerne davon berichten, wie ich eigentlich mit Nähen angefangen habe. Das Problem dabei ist allerdings, dass ich das gar nicht mehr so genau weiß. Ich bin zwar noch nicht gerade uralt, aber immerhin schon so alt, dass meine ersten Nähversuche doch schon etwas länger her sind.

Meine Mama hat früher für meinen Bruder und mich echt viel genäht: Klamotten für uns, Klamotten für unsere Kuscheltiere, Gardinen für unsere Zimmer und so weiter und so fort. Auf einer gelben Nähmaschine von Privileg.Ich glaube, es war eine Privileg Topstar, aber sicher bin ich nicht.

Irgendwann - es muss so im frühen Teenageralter gewesen sein - wollte ich dann auch mal was nähen. Also habe ich tapfer den Kampf mit der für heutige Verhältnisse archaischen Maschine aufgenommen und ein kurzes Kleid, ein Top mit Wasserfallausschnitt, einen kurzen Rock und eine "Schlabberhose" für zu Hause produziert (Kleid, Top und Rock liegen heute noch in den hintersten Ecken meines Kleiderschrankes, weil ich es nicht übers Herz bringe, die mittlerweile viel zu klein gewordenen Kleidungsstücke zu entsorgen). Das garn- und stoff-fressende Monster (die Maschine! NICHT meine Mama!) hat aber bald dafür gesorgt, dass ich die Lust am Nähen schnell wieder verlor.

Ungefähr 16 Jahre später bekam ich dann von der Mutter meines Freundes ihre alte Nähmaschine (auch eine Privileg!) geschenkt. Da ich mein damaliges Näherlebnis aber immer noch nicht überwunden hatte, landete die Maschine umgehend auf dem Dachboden. Bis vor sechseinhalb Monaten...

Wie so viele andere auch, kam ich dann über ein Kind ganz überraschend wieder zum Nähen. Allerdings nicht über mein eigenes (das gibt es leider noch nicht), sondern über mein Patenkind Marie. Zur Taufe wollten mein Freund und ich der Kleinen Geld schenken. Allerdings fanden wir es blöd, den Eltern einfach stumpf einen Umschlag mit den Scheinchen zu überreichen. Eine schöne Verpackung musste her.

Nach einer kurzen Recherche fand ich dann im Internet die Idee, ein Herz aus Stoff mit einer kleinen Tasche für das Geld zu nehmen. Die Mama meines Patenkindes ist allerdings eine begnadete Selbermacherin, von daher wäre es mir irgendwie zu einfach gewesen, solch ein Herz einfach bei Dawanda zu kaufen... Und da zur gleichen Zeit bei Tchibo gerade niedliche Stoffe im Landhausstil im Angebot waren, schlug ich direkt zu und kramte die Nähmaschine vom dunklen Boden wieder hervor.

Dieses Mal war ich ja vorbereitet: Geduldig verbrachte ich eine gute halbe Stunde damit, die optimale Stichlänge, den Nähfüßchendruck und die Fadenspannung einzustellen. Dank der problemlosen Baumwollstoffe hatte ich es aber dann recht schnell raus und konnte loslegen. 

Und obwohl ich innerlich auf ein erneutes Nähdesaster eingestellt war, machte es dann zu meiner großen Überraschung einfach tierisch Spaß, das Stoffherz für Marie zu nähen. Von dem Ergebnis war ich total begeistert und die Patenkindeltern zum Glück auch. :) So sieht es aus:



Den Schriftzug habe ich vor dem Nähen zuerst mit Bleistift vorsichtig auf den Stoff geschrieben und dann von Hand mit dem sogenannten Rückstich  aufgestickt (eine Mini-Anleitung für den Rückstich findet ihr hier: http://www.lehrerweb.at/materials/sek/we/sticken/rueckstich.html). Das war gar nicht schwierig, macht aber echt was her, wie ich finde.

Das oben erwähnte Täschen für das Geld ist auf Höhe des Namens eingenäht. Das kann man auf dem folgenden Foto hoffentlich noch etwas besser erkennen.



Das Patching für das Stoffherz habe ich mir selbst ausgedacht und mir aus Papier kleine Schablonen gebastelt, um die einzelnen Teile auf die Stoffe zu übertragen.

Oben habe ich noch ein kleines Band zum Aufhängen eingenäht, das man jedoch auf dem Foto nicht sieht.

Heute hängt das Stoffherz als "Namensschild" an der Tür zu Maries Kinderzimmer. Wenn ich bei ihr zu Besuch bin, bin ich bei dem Anblick immer wieder stolz auf meinen "Näh-Wiedereinstieg" und freue mich, dass ich über sie so ein tolles neues Hobby entdeckt habe.




Warum denn bloß...

...ein Nähblog??? 

Tja, wenn man so wie ich gerne näht und gerne schreibt, ist ein Nähblog ja irgendwie die logische Konsequenz. Also starte ich ab heute einfach einen. 

Ich bin gespannt
a) auf meine Disziplin öfter mal neue Inhalte zu bloggen und
b) auf eure Kommentare.

In dem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken! :)