Donnerstag, 26. Mai 2016

Smilla - Umhängetasche-Raumwunder mit Kameraeinsatz

An einem Probenähen teilnehmen wollte ich schon immer mal - leider gab es bisher nur keine Gelegenheit dazu bzw. es ist an fehlender Zeit gescheitert.

Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich vor ein paar Wochen für das Probenähen der Kameratasche Smilla vom Kreativlabor Berlin und Frau Fadenschein ausgewählt wurde. 

Wobei ¨Kameratasche¨ aus meiner Sicht für dieses Raumwunder absolut untertrieben ist. Ich war am Anfang fast ein bisschen erschrocken über die Größe der Tasche. Aber mit ihren 38 x 32 x 16 cm ist sie perfekt geeignet als geräumige Tasche für die Arbeit, die Uni oder für einen Ausflug zum Badesee. Und so sieht sie aus: 


Die Tasche selbst habe ich aus stabilem Baumwollcanvas (ein Schnäppchen von Ikea) und schwarzem Kunstleder als Kontraststoff genäht. Beim Kunstleder habe ich mich für weiße Kontrastnähte entschieden, das sieht einfach schick aus! Zwar war es wirklich extrem schwierig auf dem Kunstleder wirklich genau zu arbeiten, aber ich finde die Mühe und der Mut haben sich gelohnt.

Mit schwarzen Nähten hätte das Kunstleder einfach zu langweilig ausgesehen. Ganz cool finde ich auch die vorderen Ecken und Seiten der Tasche, die wie der Boden auch aus Kunstleder sind.


Schon beim Zuschneiden wurde mir klar: ¨Das ist kein Projekt für eine Nacht - äh, einen Abend.¨ Ich habe die Zuschnittteile nicht gezählt, aber es sind tatsächlich ziemlich viele. Das Kleben und Zuschneiden hat dementsprechend auch echt lange gedauert. Mann, war ich da froh über meinen schönen Zuschneidetisch, den mein lieber Michael mir gebaut hat - den Tisch zeige ich hier ein anderes Mal!

Ein Anfängerprojekt ist die Smilla auf jeden Fall nicht, man sollte schon etwas Erfahrung und (falls man so wie ich Kunstleder mit Kontrastnähten verwendet) auch gute Nerven mitbringen. Die viele Arbeit wird aber belohnt. Man erhält keine 0815-Tasche die jeder hat, sondern ein ganz besonderes Stück mit vielen Details. Und kann zurecht stolz sein, wenn man dieses Projekt gemeistert hat - das bin ich nämlich auch! :)


Besonders raffiniert finde ich auch den Verschluss der Tasche mit einem Karabinder. Die Schlaufe für den Karabiner habe ich wegen eines Denkfehlers meinerseits allerdings glaube ich dreimal genäht. Im E-Book war angegeben, dass die Schlaufe 4 cm oberhalb der Taschenklappe angesetzt werden muss.

Beim Anhalten erschien mir die Schlaufe so viel zu lang und ich habe sie auf eigene Faust 5 cm hoch angesetzt. Leider hatte ich jedoch nicht bedacht, dass die Tasche sich so im vollen Zustand nicht mehr schließen lässt... also alles wieder auftrennen und dann doch lieber auf die Anleitung hören, die übrigens sehr detailliert erläutert und gut bebildert ist.


Auf der Rückseite hat die Tasche noch ein praktisches Reißverschlussfach für Krimskrams. Hierfür habe ich einen Endlosreißverschluss verwendet. Und da ich damit erst einmal gearbeitet habe, war ich froh, dass in dem E-Book vom Kreativlabor auch ganz genau erklärt wird, wie man einen Endlosreißverschluss einfädelt.


Und um dem Titel Kameratasche gerecht zu werden, gibt es noch einen einsetzbaren Einsatz für den Transport der Fotoausrüstung. Der Einsatz ist mit Schaumstoff gefüttert, so dass die empfindliche Elektronik gut gepolstert ist.


In die Tasche eingesetzt reicht der Einsatz ungefähr bis zur halben Taschenhöhe. Das finde ich allerdings - obwohl die Idee eines variablen Einsatzes ziemlich genial ist - eher unpraktisch.

Durch den Einsatz geht in der Tasche meiner Meinung nach ziemlich viel Platz verloren, da ich nichts Schweres auf die Kamera rauflegen möchte und außerdem dann auch nicht mehr gut an das Equipment rankommen würde. Ich denke, dass ich irgendwann noch mal etwas tüfteln werde und mir eine verkleinerte Smilla nähen werde, die nur so hoch ist wie der Kameraeinsatz. Vielleicht mache ich den Einsatz auch noch etwas schmaler, denn eine so große Fotoausrüstung habe ich gar nicht. :)


Aber bevor ich mein nächstes Smilla-Projekt starte, werde ich sie am Wochenende erstmal zum Seminar (ich mache gerade eine Ausbildung zuausführen. Und die Fragen der anderen Seminarteilnehmer, ob ich die Tasche selbst genäht habe, stolz bejahen. :)

Falls ihr euch auch eine Smilla nähen wollt, erhaltet ihr das E-Book bei Dawanda oder bei Makerist.

Liebe Grüße,
Kathrin

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Donnerstag, 19. Mai 2016

Tampontäschchen und Probenähen

Bevor ich euch mein heutiges RUMS zeige, muss ich erstmal eine kleine und irgendwie auch lustige Geschichte zum Thema ¨Tampontäschchen¨ erzählen.

Ich habe vor ein paar Jahren mal in einem Softwareentwicklungsteam in einem Großraumbüro gearbeitet. Wie das in Softwareteams leider oft noch so ist, waren die anderen Teammitglieder alle Männer. 

Um mich an einen wichtigen Termin zu erinnern, hatte ich mir eine Erinnerung in mein Handy einprogrammiert. Als der Alarm jedoch kurz vor dem Termin losging, war ich schon gar nicht mehr am Platz, sondern schon auf dem Weg ins Meeting. Und mein Handy lag in meiner Handtasche und bimmelte die ganze Zeit vor sich hin...

Als ich eine Stunde später vom Termin zurück kam, erzählte ein Kollege, er habe den Alarm ausgestellt, der habe tierisch genervt. Mir war das unglaublich peinlich - nicht nur, dass ich die Kollegen unwissenderweise gestört hatte. Der Kollege hatte ja auch in meiner Tasche herumgekramt und dabei mit Sicherheit auch die diversen Tampons, die neben allem möglichem Zeug in der Tasche rumlagen, bemerkt. *rotwerd*

An dem Tag beschloss ich, Tampons zukünftig lieber in einer getrennten kleinen Tasche zu verwahren. Das mache ich jetzt schon ein paar Jahre so und mein altes Tampontäschchen ist mittlerweile ziemlich verschlissen. Also habe ich mir heute kurzerhand ein neues Täschchen genäht.


Ein sehr gutes Tutorial für diese Art Täschchen gibt es unter Noodlehead, dem wunderbaren Blog von Anna Graham. Anna hat auf ihrer Seite einen Haufen toller Tutorials eingestellt, es lohnt sich auf jeden Fall immer wieder, dort vorbeizuschauen.

Die Maße der Tasche habe ich angelehnt an mein altes Tampontäschchen abgewandelt. 

Die Tasche selbst ist ca. 10,5 cm x 12,5, cm groß und ich habe die einzelnen Teile in folgenden Größen zugeschnitten:

Innenstoff: 2 Stoffstücke je 13,5, cm x 15 cm
Außentasche oberer Teil: 2 Stoffstücke je 10,5 cm x 15 cm
Außentasche unterer Teil: 2 Stoffstücke je 4,5 cm x 15 cm
Reißverschlussende: 2 Stoffstücke je 4,5 cm x 6 cm

Ich habe einen 15 cm langen Reißverschluss verwendet und mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm (Nähfüßchenbreite) genäht.


Ein bisschen unzufrieden bin ich mit dem rausschauenden Reißverschlussende - ich habe hier zu nah an das Stoffende genäht, weshalb es etwas seltsam aussieht. Nächstes Mal klappe ich den Reißverschluss noch früher zurück.

Als Kontraststreifen habe ich Kunstleder verwendet. Diese Stoffkombi habe ich in den letzten Tagen übrigens schon mal vernäht - wobei ich zum zweiten Thema dieses Posts komme.

Ich durfte nämlich für Julia vom Kreativlabor Berlin und Claudia aka Frau Fadenschein probenähen! Mein erstes Probenähen, juchu! :)


Genäht wurde die Kameratasche Smilla, ein Raumwunder von Tasche mit echt coolen Details und einem stylischen Design. Die Tasche selber darf ich hier leider noch nicht zeigen (voraussichtlich aber in der nächsten Woche!!), aber mit der Stoffkombi möchte ich euch schon mal etwas neugierig machen.



Für das Nähen auf Kunstleder an dieser Stelle noch ein kleiner Trick, der mir auch beim Nähen der Kameratasche Smilla sehr geholfen hat. Da der Nähfuß über Kunstleder sehr schlecht gleitet, verwende ich hierfür Seidenpapier, welches ich unter den Nähfuß lege. Ich verwende das gleiche Seidenpapier, welches ich sonst zum Abpausen von Papierschnitten nehme.

Zwar kann man anstelle von Seidenpapier auch Backpapier verwenden, mir ist das jedoch persönlich zu rutschig. Das Seidenpapier von Burda, welches ich verwende, hat eine leicht angeraute Seite, auf der man das Füßchen sehr gut führen kann.

So waren dann auch die Kontrastnähte auf dem Kunstleder kein Problem.


Jetzt bin ich mit dem neuen Tampontäschchen wieder gut gerüstet für den Fall der Fälle!

Zwar ist mein RUMS-Beitrag diese Woche nur ein ziemlich kleines und nicht aufwändig genähtes Täschchen. Aber wie ihr oben gesehen habt, kann einem so ein Täschchen so manche Peinlichkeit ersparen! Und ich freue mich mal wieder darüber, dass ich solche Produkte nicht mehr kaufen muss, sondern einfach ganz spontan selber nähen kann!

Liebe Grüße,
Kathrin

Außenstoff oben und Innenstoff: IKEA

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Donnerstag, 12. Mai 2016

Ich war mal eine Lieblingsjeans

Jeans kaufen ist bei mir immer ein ziemlicher Akt. Bis ich eine finde, die gut sitzt und bei der mir die Waschung auch gefällt, kann es schon mal ganz schön dauern. Manchmal gibt es aber auch Glücksgriffe. Wie vor ein paar Jahren, als ich im Esprit-Outlet eine prima passende Jeans mit wunderschöner Farbe für sagenhafte 10 Euro ergattert habe.

Als der Stoff dann irgendwann an den Seiten durchsichtig wurde, mochte ich dieses Lieblingsstück einfach nicht wegwerfen. So landete die Jeans in der hintersten Ecke meines Stoffschrankes, zusammen mit dem Plan, irgendwann ein  Upcyclingprojekt damit umzusetzen...

Was es genau werden sollte, wusste ich lange Zeit nicht. Bis ich dann vor ein paar Wochen die Chobe-Tasche von elle puls entdeckte und sofort begeistert war. Sowas brauch ich auch! 

Da ich allerdings manchmal ein bisschen geizig bin und außerdem schon ein paar Taschen genäht habe, beschloss ich, zu improvisieren und die Tasche ohne Schnitt zu nähen. Und so sieht das Ergebnis aus:



Besonders gut gefällt mir das "Jeans-Patchwork" und die knappkantige Kontrastnaht. Das hat mich zugegebenermaßen etwas Nerven gekostet. Ich habe die Nähte mit etwas dickerem Garn genäht, was meiner Nähmaschine irgendwie nicht so gut gefallen hat und sie dazu veranlasst hat, fröhlich Garnknötchen auf der Rückseite zu bilden. Aber ich finde, der Ärger hat sich gelohnt. :)


Eine weitere Besonderheit an der Tasche ist, dass ich für sie so gut wie nichts neu kaufen musste. Die Reißverschlüsse sind rausgetrennt bzw. aus dem Fundus meiner Oma, genauso wie der Innen- und Henkelstoff. Das graue Kunstleder ist ein Rest aus einem anderen Projekt. D-Ringe und Leiterschnallen habe ich im 10er-Pack für andere Taschenprojekte gekauft.




Das Einnähen des Reißverschlusstasche habe ich mir aus dem Buch "Taschenlieblinge" von pattydoo angeguckt (davon wird es hier demnächst sicher auch ein paar Taschen zu sehen geben). Leider habe ich mich bei der Länge etwas verschätzt und der Reißverschluss ist etwas zu lang geraten. Mittlerweile stört mich das aber nicht mehr und ich habe die Tasche schon ein paar Mal ausgeführt.



Damit ich innen auch den Überblick behalten habe ich eine Einstecktasche aus der Jeanshintertasche eingesetzt und ein Reißverschlussfach.


Von der Jeanshintertasche habe ich bis auf die Potasche nur die Hosenbeine verwertet. Aus den Seitennähten habe ich noch eine Art Anhänger gebastelt. Wobei Anhänger streng genommen etwas übertrieben ist, denn ich habe die Naht einfach nur um einen D-Ring geknotet.



Der Rest der Jeans liegt noch auf dem Nähtisch  - mal schauen, was ich daraus noch mache. :)

Liebe Grüße,
Kathrin 

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