Donnerstag, 12. Februar 2015

Handyladetasche: Fotoanleitung und Schnittmuster

"Oh, jetzt wäre ich fast auf dein Handy getreten!" Kennt ihr das auch? Das Handy muss geladen werden und die verfügbaren Steckdosen sind dort angebracht, wo man sein Handy nirgendwo so richtig gut ablegen kann. Also legt man es auf den Boden oder spannt das Ladekabel quer durch den Raum, wo es dann zur Stolperfalle wird.

Mit einer praktischen Handyladetasche kann euch das nicht mehr passieren. Hier wird das Handy einfach in eine Tasche und der Stecker durch eine Aussparung in der Tasche direkt in die Steckdose gesteckt. Und ihr braucht keine Angst mehr zu haben, dass euer Handy auf dem Boden Tritte abbekommt!


Und weil ich dieses Prinzip so genial finde, zeige ich euch heute mal, wie ihr so einen kleinen Helfer selbst nähen könnt.

Das braucht ihr:
- je zwei Stoffstücke ca. 30x30 cm (eignet sich prima für Stoffreste)
- ein Stück mittelstarke Bügeleinlage ca. 20x30 cm (z. B. H250)
- ein Stück starke Bügeleinlage ca. 20x30 cm (z. B. S320)
- Garn
- Nähmaschine
- Schere
- Stift zum Markieren

Zuerst schneidet ihr das Vlies und die Stoff wie auf dem Schnittmuster beschrieben zu.


Bügelt dann das Vlies auf die linke Seite des Außenstoffes. Bei mir ist das der blaue Stoff mit dem Federmotiv.

Wenn ihr das Vlies aufgebügelt habt, näht ihr die beiden großen Teil an einem schmalen Ende zusammen. Falls ihr ein Muster habt, dass in eine bestimmte Richtung verläuft, achtet darauf, dass das obere Ende des Innenstoffs an der Naht zum Außenstoff liegt (also in der Mitte der beiden Teile).

Dann näht ihr die beiden kleinen Teile an einem schmalen Ende zusammen. Hier gilt bezüglich des Musters, dass das obere Ende des Außenstoffs an der Naht zum Innenstoff liegen muss.


Nun wird es kurz etwas komplizierter - aber auch nur ein kleines bisschen. Ihr legt die beiden Teile nun ineinander.

Legt dazu zuerst das größere Teil aufgeklappt mit der rechten Seite nach oben vor euch hin. Der Außenstoff zeigt dabei nach unten.

Dann nehmt ihr das kleinere Teil und faltet es so an der Naht zusammen, dass Außen- und Innenstoff links auf links liegen. Am besten bügelt ihr die Falzkante danach kurz glatt.

Das kleinere Teil legt ihr nun auf das größere aufgeklappte Teil. Der Außenstoff vom kleineren Teil liegt rechts auf rechts auf dem Außenstoff vom größeren Teil. Dann klappt ihr das obere Teil des größeren Stücks herunter, so dass der Innenstoff des kleineren Teils rechts auf rechts auf dem Innenstoff des größeren Teils liegt.


Steckt euch den Stoff sicherheitshalber an den Längsseiten mit ein paar Nadeln zusammen. Näht nun an den langen Seiten des entstandenen "Sandwichs" mit einem Gradstich entlang (auf dem folgenden Foto mit einem dunkelblauen Strich markiert, da es auf dem Foto leider schlecht zu erkennen war).

Die noch offene schmale Kante könnt ihr danach bei Bedarf mit einem Rollschneider oder einer Schere vor dem Wenden noch gerade schneiden.


Dann wendet ihr die Tasche durch die Öffnung auf der unteren Seite, so dass der Innenstoff außen liegt. Näht dann die untere Kante mit einem Gradstich zu.


Dann wird die Tasche noch einmal gewendet, so dass der Außenstoff nun außen liegt. Die Kanten könnt ihr mit einem Stäbchen schön ausformen und dann am besten das Ganze noch einmal glatt bügeln. Falls ihr es noch nicht gemacht habt, zeichnet nun mit der Schablone die Öffnung für den Stecker ein. Ich benutze dazu einfach einen Bleistift, bei einem dunklen Stoff ist natürlich ein Kreidestift besser.


Stellt nun an der Nähmaschine einen Zickzack-Stich mit einer ganz kleinen Stichweite ein und näht außen an der Markierung entlang. Am besten probiert ihr vorher auf einem Stoffrest, ob die Stichweite für euch okay ist und übt auch einmal das um die Ecke nähen.

Ich lasse an einer Ecke die Nadel immer außen im Stoff stecken und nähe dann ein bis zwei Stiche leicht schräg, bevor ich dann an der anderen Linie weiternähe. 


Damit die Stiche schön eng werden, nähe ich meist zweimal drum um die Markierung herum. Dann wird mit einem Nahttrenner (oder einer spitzen Schere) ein kleines Loch in den Stoff gestochen...


...und dann die Öffnung mit der Schere ausgeschnitten. Achtet darauf, dass ihr nicht in die Naht reinschneidet! Ich schneide mir zunächst ein kleines Loch und mache dieses dann nach und nach zum Rand hin größer.


Das war's auch schon! Fertig ist eure neue Handyladetasche!



Und weil das so gut funktioniert und mit ein bisschen Übung auch wirklich schnell geht, kann man gleich mehrere davon nähen... für sich selbst, für den Freund, die Freundin.... Diese Tasche ist einfach eine schöne und praktische Geschenkidee!


Ich hoffe, dass ich in der Anleitung alles verständlich genug beschrieben habe, so dass das Nähen der Handyladetasche danach gut klappt. Falls ihr beim Nähen Fragen oder Probleme habt, schreibt mir gerne einen Kommentar, dann versuche ich weiter zu helfen! Und Fotos eurer fertigen Handyladetaschen würden mich natürlich auch interessieren. :)

Liebe Grüße,
Kathrin

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7 Kommentare:

  1. Tolle Idee, die wirklich jede(r) gebrauchen kann! :-)
    Alles Liebe!

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  2. Vielen lieben Dank, freut mich, dass es dir gefällt!

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  3. Ach wie süss, ja, das hat mir auch schon immer gefehlt. Tolle Idee, vielen Dank

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  4. Hallo Kathrin, vielen Dank für deine tolle Fotoanleitung für die Handyladetasche. Ich habe sie beim Stöbern im Netz gefunden und für eine Freundin als Geschenk genäht. Sie war total begeistert und ich musste ihr prombt eine weitere nähen. Die Idee ist klasse und so leicht umzusetzen - wenn man dank Deiner Anleitung weiss wie es geht.
    Viele Grüsse aus Schleswig-Hostein von Merle

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  5. Hallo Kathrin
    Diese Handyladetasche ist wirklich gut. Ich habe noch eine kleine Erweiterung gemacht, indem ich die kleine Tasche mit einem Falz etwas tiefer gemacht habe und gerade eine Serie als Weihnachtsgeschenke produziert. Sogar meine Tochter (9 J.) schafft das. Danke für die tolle Idee und Anleitung.

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  6. Hallo, danke schon mal für das tolle Schnittmuster! Habe nochmal eine Frage zu dem Vlies-wo wird denn welches aufgebügelt? Danke schon mal und liebe Grüße

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    1. Hallo Natascha,
      sorry, dass ich jetzt erst antworte, ich habe Deinen Kommentar eben erst gesehen! Ich habe das dünne Vlies für die Vorderseite (also das kleinere Teil) und das dickere für die Rückseite genommen. Viele Grüße und viel Spaß beim Nähen!
      Kathrin

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